
Fortbildungslehrgang Supervision - Nachbetrachtung einer Absolventin
In der allgemeinen Aufregung um eine Akademisierung der Lebens- und Sozialberatung brachte meine Kollegin Edith mich auf die Idee, ich könne während des laufenden Diplomlehrgangs noch den Fortbildungslehrgang Supervision sozusagen zum "Drüberstreuen" einschieben. Praktischerweise hatte sie die Termine schon überprüft und zumindest gab es keine Überschneidungen mit den Methodik-Kursen. Damit war die erste Hürde genommen.
Zweite Hürde: Baumkirchen in Tirol. Wo zum Geier ist Baumkirchen in Tirol? Immerhin die Erleichterung nach Ausforschung der öffentlichen Verkehrssituation: Baumkirchen hat einen Bahnhof.
Dann allen Unkenrufen zum Trotz, dass es Wahnsinn sei, noch eine Ausbildung zu beginnen, haben wir uns angemeldet und ich mir erfolgreich eingeredet, es sei praktisch die allerletzte Gelegenheit und schließlich müsse ich unbedingt in die WKO-Experten-Liste: Dritte Hürde genommen.
Dann, September, erstes Seminar!
Große Reise mit dem Klimaticket nach Tirol. Traumhaftes Wetter, Berge und schließlich nach einem Marsch mit dem Rollköfferchen über Stock und Stein, verschwitzt aber glücklich im Schloss Wohlgemutsheim der Don Bosco Schwestern angekommen. Ein wunderschönes sehr, sehr liebvoll geführtes Haus in dem man sich sofort Willkommen fühlt. Zimmerchen beziehen noch kurz ausrasten und dann erstes Modul mit Olga Kessel.
Wie gewohnt ein tolles Seminar mit Olga. Im Herbst 2023 folgt das zweite Modul mit Walter Steindl und seinen Schleichtieren, die wir dann optional mit nach Hause nehmen durften. Meine Gämse soll mich in die Berge führen.
Damit ist die Hälfte bereits geschafft. Im Jänner ein Wiedersehen mit allen und ein Trauma-sensibler Einstieg mit Jörg Schagerl und im Februar schon das letzte Modul mit Andreas Zimmermann.
Der Lehrgang war super, eine ganz tolle, abwechslungsreiche Gruppe, bei der es möglich war, sich einfach richtig auszuprobieren und einen kleinen supervisorischen Erfahrungsschatz aufzubauen.
Der Zeitpunkt gegen Ende des zweiten Abschnitts des Diplomlehrgangs den Fortbildungslehrgang Supervision einzuschieben, war rückblickend perfekt, weil man durch die Gruppensupervisionen im Zuge der Ausbildung regelmäßig mit Supervisionen und Supervisoren und damit mit unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen konfrontiert ist. Bei der Prüfungssupervision im letzten Modul wurden einige Fälle "aufgestellt". Meine Kompetenzen, was Aufstellungsarbeit betrifft, sind noch recht überschaubar. Ich habe mir verboten die Termine für den nächsten Aufstellungslehrgang anzusehen. Aber wie Olga schon beim ersten Modul angekündigt hat: "Nach der Ausbildung ist vor der Ausbildung." (M.M.)